Unsere Ziegen

Wir wollten niemals Ziegen. Niemals! Traumatische Erlebnisse mit Ziegen im Streichelzoo, Erzählungen von Ausbruchskünstlern, aggressiven Ziegen, nicht hütbaren Ziegen usw. bestärkten uns in unserem Beschluss.
Landschaftspflege ohne Ziegen ist zwar machbar, mit Ziegen aber nachhaltiger, wenn es um das Verbeißen von Büschen und Bäumen geht.
Also haben wir es doch versucht. Die ersten Ziegen kamen als Notfall, weil die betagten Besitzer sich nicht mehr kümmern konnten. Hornlose Holländerschecken! Ein wenig Tauernschecke hatte da wohl auch mitgemischt. Ein super zahmer Hammel und 5 weibliche Ziegen. Elektrozäune akzeptierten sie gut. Hüten mit Hunden ging auch gut. Umtriebe und Anhängerfahren kein Problem! Also doch Ziegen.
Es folgten unsere Schlappohr-Ziegen. Mischlinge aus Burenziege und Anglo-Nubiern. Von den Buren haben sie die Robustheit für die Landschaftspflege. Von den Anglo-Nubiern die Größe, Eleganz und Hornlosigkeit. Die Schlappöhrchen sind zum Teil Handaufzuchten und dadurch sehr menschenbezogen und verschmust. Außerdem sehen sie einfach cool aus mit den langen Beinen und Hälsen, der Ramsnase und den langen Schlappohren. Auf den Hinterbeinen stehen sie übrigens auch gern und oft. Über 2m hoch können die großen Böcke dann Blätter und Äste fressen.
Sie fressen so ziemlich alles pflanzliche. Auch dorniges, bitteres, trockenes für andere Weidetiere giftiges. Robinie zum Beispiel. Sie können selbst große Bäume durch Schälen der Rinde töten. Leider zerstören sie auch gern die Weideeinrichtung, Beleuchtung von Anhängern, Unterstände etc. pp.. Trotzdem sie uns schon mehr Schäden verursacht haben als alle unsere anderen Tiere, kann man ihnen doch nie lange böse sein. Dazu sind sie einfach zu liebenswert und anhänglich.


